Ein verfänglicher Augenblick by Bella Andre

Autor:Bella Andre
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Romance, German
Herausgeber: Bella Andre
veröffentlicht: 2015-09-21T16:00:00+00:00

Kapitel 12

Obwohl Nicola noch nie ein Treffen sausen gelassen hatte oder zu einem Veranstaltungsort für eine Show oder für ein Interview zu spät gekommen war, wusste sie sehr wohl, dass ihre vergangene Pünktlichkeit heute kein bisschen zählen würde.

Die Leute glaubten von ihr, was sie glauben wollten. Und sie war sich todsicher, dass alle automatisch annehmen würden, dass sie gestern Nacht zu ausgiebig gefeiert hatte, um pünktlich zu ihren Videoaufnahmen zu erscheinen. Sie war zwar versucht, voller Entschuldigungen auf das Set zu rennen, besann sich aber eines Besseren. Sie musste vom ersten Augenblick, in dem sie auf das Set kam, vollkommen beherrscht sein.

„Hi, alle zusammen“, sagte sie leichthin. „Entschuldigt die Verspätung. Ich musste mich heute Morgen um eine wichtige Angelegenheit kümmern.“

Sie bemühte sich nicht, die Antwort aller zur Kenntnis zu nehmen, da sie sehr befürchtete, dass sie erröten könnte, wenn sie sich an die Details der sehr „wichtigen Angelegenheit“ erinnerte.

Die Leidenschaft, die sie mit Marcus verband, hatte sie einfach umgehauen, so sehr, dass sie sogar vergessen hatte, mit dem Vertrauen, das sie ihm schenkte, vorsichtig zu sein. Er hatte einen Schlüssel zu ihrem Hotelzimmer, was hieß, dass er, wenn er wollte, nach Herzenslust in ihren Sachen herumschnüffeln konnte. Sie hatte sich zwar geschworen, nie wieder einem Mann zu vertrauen, und obwohl sie wusste, dass sie möglicherweise wieder dumm und naiv war, konnte sie sich nicht vorstellen, dass Marcus ihre Sachen durchwühlte.

Auf jeden Fall war ihr Kopf jetzt nicht frei, um zu überdenken, was sie mit Marcus machte, bevor das Video nicht unter Dach und Fach war, deshalb verbannte sie ihn mit aller Kraft aus ihrem Kopf. So gut sie konnte, jedenfalls, da sie seine Spuren noch überall an ihrem Körper fühlen konnte. Seine großen Hände, seinen Mund auf ihrem, seinen riesigen Schaft, der eintauchte und …

„Nico, perfektes Timing!“

Loris enthusiastische Begrüßung riss Nicola aus ihren verbotenen Gedanken. „Es tut mir wirklich leid, dass ich mich so verspätet habe“, sagte sie leise und nur zu ihrer Choreographin.

Marcus‘ Schwester winkte ab. „Alle mussten so viel aufbauen, ich schwöre, sie haben gerade alles erledigt. Sobald du mit der Garderobe und dem Make-up fertig bist, wärmen wir uns auf, okay?“

Nicola liebte es, dass Lori die Dinge nie aufbauschte. Viele der Leute, mit denen sie im Laufe der Jahre gearbeitet hatte, würde ihr das nachtragen, würden versucht haben zu unterstellen, dass sie total unverlässlich war und dass sie sich nichts Besseres erwartet hatten.

„Klingt gut. Danke.“

Sie wandte sich ab, um den Regisseur aufzusuchen, als sie Loris Hand auf ihrem Arm fühlte. „Ich weiß, dass wir es jetzt eilig haben, aber nur ganz schnell, ich wollte mich entschuldigen, dass ich gestern beim Abendessen mit Marcus und dir davongelaufen bin.“

Nicola wollte nicht eingestehen, dass sie keinen Augenblick an Lori gedacht hatte, nachdem sie fortgegangen war. Es tat ihr leid und sie fragte: „Ist alles okay?“

Lori zuckte mit den Schultern. „Es wird sich alles auf die eine oder andere Weise lösen, nehme ich an“, war ihre kryptische Antwort. „Ich wäre nicht fortgegangen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass du mit meinem Bruder in absolut sicheren Händen warst.

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